Map of the Week 29: «Schweizer Karten» der NZZ | 16.07.2013

Die «Map of the Week» 29 sind die «Schweizer Karten» der «Neuen Zürcher Zeitung». Zum Beispiel eine Karte mit der Subaru-Dichte in Schweizer Gemeinden und Kantonen.

Die «Map of the Week» 29 sind die «Schweizer Karten» der «Neuen Zürcher Zeitung». Im Plural, weil diese «Map of the Week» nicht eine Einzelkarte ist, sondern eine ganze Serie: Während vier Sommerwochen präsentiert die NZZ täglich eine visuelle Übersetzung der Vermessung der Schweiz, zum Beispiel das Dorf mit der höchsten Subaru-Dichte.

Fast alles in unserer kleinen Schweiz ist heute vermessen und statistisch erfasst. Und was noch nicht vermessen ist, wartet nur auf die Geomatiker der HMQ AG – oder auf eine neue Spezies von Journalisten, die den Data Driven Journalism (Daten-getriebener Journalismus) pflegt.

Datenjournalismus ist der deutsche Begriff für die Sammlung, Aufbereitung, Analyse, und Publikation öffentlich zugänglicher Informationen sowie ihre Verarbeitung in klassischen journalistischen Darstellungsformen.

NZZ Data: Visuelle Übersetzung der Vermessung der Schweiz

Nach dem Schweizer Data Journalism-Pionier David Bauer (heute bei der Basler «TagesWoche») war die «Neue Zürcher Zeitung» eines der ersten Schweizer Medien, welches auf Datenjournalismus setzte.

Die NZZ-Redaktion setzte sich für 2013 das ehrgeizige Ziel, «den Standard im Bereich des daten-getriebenen Journalismus in der Schweiz zu setzen und auch auf der internationalen Bühne an Aufmerksamkeit zu gewinnen». Dafür wurde eigens eine NZZ Data-Redaktion gegründet.

Hinter NZZ Data  – und damit hinter unserer «Map of the Week» 29 – steht die NZZ-Redaktorin Sylke Gruhnwald mit einem Team von Journalisten, Designern und Entwicklern.

Die «Schweizer Karten» der NZZ sind dabei vom Schwierigkeitsgrad her «nur» Fingerübungen und die Texte dazu mit einem Augenzwinkern zu lesen. Eine visuelle Übersetzung der Vermessung der Schweiz. Da kommen aus der NZZ Data-Redaktion sicher weitaus komplexere Karten auf uns Leser zu.

NZZ «Schweizer Karte» 1: Welcher Kantonshauptort ist wie weit von Bern entfernt?

Die Distanzen der Kantonshauptorte zu Bern zeigt die erste «Schweizer Karte» der NZZ. Nimmt man die Distanzen in der Luft oder auf der Strasse von der Bundesstadt als Kriterien, liegt die Peripherie der Schweiz weder im Westen noch im Süden und schon gar nicht im Norden, sondern im sinnbildlich «Fernen Osten».

Die Bündner Kantonshauptstadt Chur liegt 243 km Strassendistanz von Bern entfernt. Im Vergleich dazu liegen Frauenfeld TG (165 km), Altdorf UR (153) und Sitten VS (155 km) vor der Haustüre der Bundesstadt Bern.

NZZ «Schweizer Karte» 2: Welche Gemeinden/Kantone haben die höchste Subaru-Dichte?

1979 fuhr Bernhard Russi den ersten Subaru auf Schweizer Strassen. Seither wurden in der Schweiz 320'000 Subaru verkauft, von denen noch immer 134'000 immatrikuliert sind. Das einstige Monopol in Sachen Vierradantrieb hat Subaru aber verloren, andere Hersteller wie Skoda und Suzuki sind in die Nische vorgestossen.

Im Subaru-Ranking von NZZ Data fahren die Land-Kantone Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden, Obwalden, Glarus, Graubünden, Uri, Wallis, Schwyz, St. Gallen und Nidwalden ganz vorne mit. Hier erzählt man sich selbstironisch die «rural legend», wonach bei der Kremation eines Bergbauern nur der Reissverschluss seiner Helly-Hansen-Jacke und sein Subaru-Autoschlüssel übrig bleiben.

NZZ Data errechnete 46,2 Subaru pro 1000 Bündner und 45,6 Subaru pro 1000 Urner. Gemäss dem Kantonalen Strassenverkehrsamt Uri ist Bristen mit 240 Subaru pro 1000 Einwohnern absoluter Schweizer Rekordhalter In Bristen besitzt jeder vierte Einwohner einen Subaru. Babys und 100jährige Grossmütter ebenso mitgerechnet, wie jene Bauernhöfe, die nur mit einer Seilbahn erreichbar sind.

NZZ Data legt auch den Datensatz der «Schweizer Karten» offen

Interessant ist, dass die NZZ Data-Redaktion den Datensatz der «Schweizer Karten» in Google Drive zum Download bereitstellt, auf dem die jeweiligen Karten beruhen. Daraus kann jeder Interessierte eigene «Schweizer Karten» erstellen.

Die «Schweizer Karten» der NZZ vermitteln natürlich keine abschliessenden Weisheiten. «Ziel ist es vielmehr, mit diesen Karten den Blick für Zusammenhänge und Entwicklungen zu schärfen», schreibt die NZZ Data-Redaktion, «und dabei mit den beobachtenden Augen gelegentlich durchaus auch zu zwinkern».

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